17. September 2013 um 07:58
Definition
Im Sport bezeichnet die Taktik ein System von Handlungsplänen und Entscheidungsalternativen, welche unter begrenzter Zielvorstellung einen kurzfristigen Handlungszusammenhang so zu regeln gestattet, dass ein optimaler sportlicher Erfolg ermöglicht wird. Dies bedeutet soviel, dass ein jeder Sportler sich vor dem Wettkampf und während des Trainings Handlungspläne antrainiert, die später angewendet werden, um möglichst erfolgreich zu sein.
Technik und Taktik parallel trainieren
Grundsätzlich sollte bei einem Taktiktraining folgendes beachtet werden. Die technische und die taktische Ausbildung sollte parallel entwickelt werden, da das technische Niveau die taktischen Voraussetzungen bestimmt. Des Weiteren ist es empfehlenswert, dass die taktische Ausbildung in enger Wechselbeziehung zwischen Theorie und Praxis erfolgt. Als methodische Reihe bietet es sich an eine neu erlernte Taktik zunächst ohne Gegner, dann mit aktiv gelenktem Gegner und zum Schluss unter Wettkampfbedingungen zu üben. Parallel dazu sollte versucht werden die Beobachtungsfähigkeit zu schulen. Diese Auffassungsgabe ist ein wesentliches Kriterium, um seine eigene Taktik im Wettkampf eigenständig umstellen zu können, ohne von stets von den Anweisungen des Trainers abhängig zu sein.
Taktik am Beispiel eines Läufers
Die Einflussfaktoren der Taktik werden nun am Beispiel eines Mittel- und Langzeitlaufs in der Leichtathletik erläutert. Ein wesentlicher Punk ist hier die eigene Leistungsfähigkeit. Diese wird bestimmt durch Tempo und Krafteinsatz in den jeweiligen Streckenabschnitten. Zusätzlich wirkt sich das Verhalten des Gegners auf die eigene Taktik aus. So sollte man versuchen möglichst hinter ihm zu laufen, um den Überraschungseffekt bei einem Angriff nutzen zu können oder aber auch im Windschatten zu laufen. Des Weiteren spielte die Wetterlage eine entscheidende Rolle. So muss man sich die Kraft bei Hitze besser einteilen. Bei Nässe besteht Rutschgefahr. Ein wichtiger Aspekt sind Wettkampfregeln. Zum Beispiel sollte man hier wissen, dass man beim zweiten Fehlstart disqualifiziert wird und dass kleine Rempler erlaubt sind und man darauf vorbereitet sein muss.
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10. September 2013 um 21:31
Techniktraining
Unter Techniktraining wird die Gesamtheit aller Maßnahmen verstanden, die zielgerichtet, organisiert den Sportler befähigen sollen, Bewegungshandlungen mit einer zweckmäßigen und koordinativ beherrschten Technik auszuführen. Die Ziele eines Techniktrainings sind somit:
• Aneignung neuer Bewegungsfähigkeiten oder Fertigkeiten bis zur Beherrschung einer Grundstruktur
• Situationsgerechte Variation von Techniken bei wechselnden Situationsbedingungen
• Stabilisierung der Bewegungsausführung
• Anpassung an veränderliche, schwer zu antizipierende Handlungssituationen
Phasen der Technikerlernung
Während der Erlernung einer sportlichen Technik durchläuft der Lernende vier Etappen. Diese sind die Vermittlungs- und Erfassungsphase, die Phase der Grobkoordination, die Phase der Feinkoordination und die Phase der Festigung und Vervollkommnung und der variablen Verfügbarkeit. In der ersten Phase wird die zu erlernende Bewegung bekannt gemacht. Dies ist Grundlage dafür, dass sich der Sportler einen Handlungsplan zurechtlegen kann, um diesen dann stetig zu üben. Dabei sind vorangegangene Bewegungserfahrungen wichtig. Des Weiteren helfen sein motorisches Ausgangsniveau und die damit eng verbundene Beobachtungs- bzw. Auffassungsgabe. Während der Erlernung der Grobkoordination werden erste Erfahrungen beim praktischen Ausführen der neuen Technik neben der wörtlichen Beschreibung geschult. Nachdem diese Phase durchlaufen ist, beherrscht der Sportler die Bewegung in seiner Grobstruktur. Typischerweise wirkt die Technik stockend, wird mit übermäßigem Krafteinsatz ausgeführt oder mit einem falschen Bewegungstempo. Die Phase der Feinkoordination dient dazu, die Bewegung zu verbessern und in ihrer Feinkoordination auszubauen. Typischerweise wird die Kraft nun adäquat eingesetzt, der Sportler hat einen zweckmäßigen Bewegungsrhythmus und ein gewisser Bewegungsfluss ist zu erkennen. Die Bewegung führt zu einer präzisen, gezielten, filigranen Technik. In der Phase der Festigung und der variablen Verfügbarkeit erlernt der Sportler die Bewegung auch in ungewohnten, schwierigen Bedingungen erfolgreich anzuwenden. Typische Begriffe, die die erlernte Technik anpreisen sind Bewegungsharmonie, Bewegungspräzision und Bewegungskonstanz.
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