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29. April 2013 um 10:59

Konditionstraining im Profifußball

In Bezug auf konditionelle und sportmotorische Leistungsvoraussetzungen sind im modernen Fußballtraining regulierte, spezifische und vor allem individualisierte Trainingseinheiten unabdingbar. Das Steuern und Strukturieren eines unterstützenden Konditions- respektive Athletiktrainings ist im Profifußball viel komplizierter als zum Beispiel in einer olympischen Individualsportart, was den häufigen Trainingssystem- und Trainerwechseln, der hohen Anzahl an Matches pro Spielzeit und der überaus hohen Komplexität einer Mannschaftssportart geschuldet ist.

Bislang unterlag der Kenntnisstand der Wissenschaft isolierten Arbeiten zu speziellen Untersuchungsgegenständen (wozu beispielsweise die Ausdauerleistungsfähigkeit eines Teams gehört) einer Beschränkung.
Seit einiger Zeit werden allerdings auch Statistiken geführt, wie viel Kilometer jeder Spieler der Fußball Bundesliga pro Partie herunterspult. Dazu bedarf es natürlich auch eines entsprechenden Konditionstrainings. Es gab jedoch lange keine Studie, welche die kompletten Leistungsbereiche über den ganzen Verlauf einer Spielzeit der gesamten Bundesliga und seiner 18 Vereine einschließlich der leistungsdiagnostischen und sportmedizinischen Betreuung unter die Lupe genommen hat.

Unter der Leitung von Jürgen Klinsmann gab es nach dessen Übernahme des Bundestraineramtes eine große Diskussion um die Konditionstrainings- und Fitnessinhalte der Fußball-Nationalmannschaft. Klinsmann nahm amerikanische Konditionsexperten in Anspruch, um die Spieler für die Fußballweltmeisterschaft 2006 im eigenen Land fit zu machen. Hier wurde auch die Frage aufgeworfen, ob das Konditionstraining in der Fußball Bundesliga professionell und innovativ genug sei bzw. ob die Rahmenbedingungen und der Wissensstand der hiesigen Trainer im internationalen Vergleich als zweitklassig zu betrachten sind. Die DFB-Führung habe sich schließlich nicht umsonst für amerikanische Fitnessexperten und ein entsprechendes Konzept entschieden.

Bis zum letzten Jahrzehnt schnitten deutsche Bundesliga Clubs in den europäischen Wettbewerben seit Anfang der Neunzigerjahre immer schlechter ab als in früheren Dekaden. Italienische, spanische und englische Vereine dominierten die Clubwettbewerbe. Das hat sich seit 2006 geändert, da ein Umdenken in der Konditionsarbeit stattgefunden hat, was nicht zuletzt auch das Verdienst Jürgen Klinsmanns gewesen ist.
Auflistung der absolvierten Gesamtkilometer der Bundesligaspieler (Stichtag 30. Spieltag/beste 20)

SPIELER VEREIN LAUFSTRECKE
Kevin De Bruyne Werder Bremen 355.96 km
Christian Gentner VfB Stuttgart 355.46 km
Timmy Simons 1. FC Nürnberg 338.23 km
Julian Schuster SC Freiburg 336.90 km
Daniel Baier FC Augsburg 328.40 km
Sebastian Rode Eintracht Frankfurt 323.24 km
Lars Bender Bayer Leverkusen 320.33 km
Julian Baumgartlinger 1. FSV Mainz 05 320.16 km
Zlatko Junuzović Werder Bremen 319.75 km
Johannes v. d. Bergh Fortuna Düsseldorf 318.23 km
Diego VfL Wolfsburg 316.69 km
Vedad Ibišević VfB Stuttgart 313.66 km
Stefan Aigner Eintracht Frankfurt 313.61 km
Max Kruse SC Freiburg 311.76 km
Stephan Fürstner SpVgg Greuther Fürth 310.51 km
Kevin Volland 1899 Hoffenheim 309.88 km
Sebastian Jung Eintracht Frankfurt 308.49 km
Stefan Kießling Bayer Leverkusen 308.12 km
Bastian Oczipka Eintracht Frankfurt 308.03 km
Zdeněk Pospěch 1. FSV Mainz 05 305.66 km